"RehaBILDitation"

28. Juni bis 31. August 2019 / Galerie Fotoschule Gesäuse

Wertschätzung verlangt Beziehung. Beziehung verlangt Erleben.

Kennenlernen und Erleben sind Voraussetzungen für die Entstehung einer Beziehung. Für ein harmonisches Miteinander ist es unerlässlich, den Menschen den vielfach verloren gegangenen Zugang zu unbeeinflusster Natur neu zu ermöglichen. Die heute übliche Abstraktion von Natur birgt jedoch die Gefahr der völligen Entfremdung.

Dieser Abstraktion geht das Fehlen von authentischen Naturerfahrungen voraus. Das Bewusstsein um den Charakter echter Natur ist in modernen Gesellschaften zumeist soweit getrübt, dass beeinflusste, geschädigte oder zerstörte Natur nicht mehr als solche erkannt wird. Die Schwierigkeiten, Menschen zumindest kurzzeitig wieder zu einem ehrlichen Kontakt zu ursprünglicher Natur zu motivieren, zeigen sich mittlerweile auch in den entlegensten Gebieten dieser Erde. Ein authentisches Naturerleben ist so oft nicht mehr möglich und das Schaffen einer Beziehung wird verhindert. Hier schließt sich vorerst der Kreis.

Bilder schaffen Erleben. Erleben schafft Beziehung.

Zweifellos hat auch heute jeder Mensch eine naturgegebene, positive Bindung zur Wildnis oder die Fähigkeit diese wiederherzustellen. Die universelle Schönheit und fühlbare Bedeutung intakter Natur vermitteln ein Gefühl von ursprünglicher Zugehörigkeit. Einer Wertschätzung der Natur um ihrer selbst willen geht stets mit einer Wertschätzung unserer selbst einher. Letztlich gibt es nur ein Uns. Naturfotos zu betrachten ist ein komfortabler Weg zu einer speziellen Art von Naturerlebnis. Es kann einem breiteren Publikum jedoch einen Blick auf ein Naturschauspiel ermöglichen und so die bisher vielleicht kaum erfahrene Faszination erzeugen. Ein winziger, aber risikoloser Beitrag. Denn trainieren wir uns an, ursprünglicher Natur keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken, dann verlernen wir zu erkennen, wodurch sie Schaden nimmt und wann falsche, kurzsichtige, menschliche Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Am Ende bliebe nichts.

Rupert Kogler hält es für essenziell, die großteils verloren gegangene Bindung der Menschen zu ursprünglicher Natur wiederherzustellen. Der Titel RehaBILDitation vereint als Kunstwort die bildliche Darstellung von Naturmomenten und Rehabilitation als jene Therapie, welche auf die Wiederherstellung verloren gegangener Fähigkeiten abzielt.

Das Erleben intakter Natur bewegt Rupert Kogler seit jeher stark und so führte ihn die Natur zur Fotografie. Letztlich hat er in der Naturfotografie einerseits jenes Tool gefunden, welches es ihm ermöglicht diese Verbundenheit mit unzähligen Erlebnissen für ein reiches Dasein zu komplettieren und andererseits ist es sein wichtigstes Kommunikationsmittel, um einer Vielzahl an Menschen die Bedeutung intakter Natur zu vermitteln und deren Anmut zu präsentieren.

Der mittlerweile vielfach international ausgezeichnete Fotograf wurde 1980 geboren und lebt heute in Linz, Oberösterreich.

Zu fotografieren begann Rupert Kogler Ende 2011 während eines Neuseelandaufenthaltes und ist nach wie vor Autodidakt. Alle seine Fotografien sind ausschließlich authentische, unbeeinflusste und unretuschierte Naturaufnahmen, die am Ort des Geschehens und nicht am Computer entstehen. Rupert Kogler fotografiert ausnahmslos in der freien Natur, lockt Tiere in keiner Weise an oder treibt sie gar in die Enge, benutzt keine vom Menschen gemachten Verstecke und verwendet kein künstliches Licht. Orten, wie Freigehegen oder Wildtiergattern bleibt er fern.

Fotograf

Rupert Kogler

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